Ketamin-gestützte Psychotherapie

Ketamin-gestützte Psychotherapie setzt dort an, wo es manchmal mit herkömmlichen Methoden nicht weitergeht. Dabei ist hier besonders die Einbindung der Substanzgabe in einen psychotherapeutischen Prozess hervorzuheben.

Psychedelische Psychotherapie gilt als eine der großen neueren Entwicklungen im Mental Health Bereich und wird aktuell in zahlreichen Studien beforscht und bewertet. Klassische Psychedelika wie LSD oder Psilocybin sind in Deutschland nach wie vor nur zu Studienzwecken zugelassen, Ketamin als atypisches Psychedelikum hingegen wird mittlerweile verbreitet klinisch eingesetzt und hat eine lange Geschichte als zugelassenes Anästhetikum und Schmerzmedikament. Der Einsatz in der Psychotherapie erfolgt im Off-Label-Use nach psychiatrischer Voruntersuchung und Indikationsstellung.

Wie wirkt Ketamin?

Die Wirkung von Ketamin in der Psychotherapie basiert vereinfacht gesagt auf 2 Prinzipien:

  • Die biochemische Wirkung auf Gehirn und Neurotransmitter


  • Die psychedelische Erfahrung

Ablauf einer Ketamin-gestützten Psychotherapie

Die Behandlung beruht auf 3 Säulen:

Vorbereitung

Eine gute Vorbereitung für solch eine intensive Methode ist essentiell. Nach einem psychologischen und psychiatrischen Vorgespräch werden in mehreren Sitzungen die Wirkung des Medikaments, der Ablauf der Behandlung und die Arbeit mit veränderten Bewusstseinszuständen besprochen. Der persönliche Hintergrund sowie Therapieziele werden exploriert und definiert. 

Ketaminsitzungen

Das Kernstück der Behandlung bilden ca. 5 Ketaminsitzungen in 5 Wochen. Jede Sitzung findet unter therapeutischer und ärztlicher Begleitung in angenehmem Setting statt und dauert jeweils ca. 2h. Dabei besteht jede Sitzung aus einem Vorgespräch, einer 40-minütigen Infusion und dem wieder "Auftauchen" unter therapeutischer Begleitung.

Integration

Auf jede Ketaminsitzung folgt am nächsten Tag eine psychotherapeutische Integrationssitzung, in der das Erlebte gemeinsam verstanden und verarbeitet wird. Dazu kommen oft auch Kreativmethoden oder die Arbeit mit Körper oder Imagination zum Einsatz, um dem besonderen Charakter einer veränderten Bewusstseinserfahrung gerecht zu werden.
Eine Abschlusssitzung rundet den Prozess ab und hilft, das Gelernte mit hinüber in den Alltag zu nehmen.

Dabei richtet sich der Ablauf jederzeit nach Ihrem persönlichen Prozess und Bedarf. Wir verstehen bewusstseinsverändernde Techniken und Substanzen nicht als standardisiertes Allheilmittel, sondern als wertvolle Hilfe, um den therapeutischen Prozess anzureichern.